Der Garten Eden liegt etwa 1.000 Kilometer südwestlich von Lissabon – die blumenübersäte Insel Madeira darf getrost mit der paradiesischen Landschaft verglichen werden. Der vulkanische Boden ist Quell für schier unerschöpfliche Fruchtbarkeit. Noch dazu ergeben die Formationen der Berge und steilen Küsten ein mystisches Bild. Wer nach Madeira reist, erstarrt ehrfürchtig vor der schöpferischen Kreativität der Natur. Wer es noch nicht ist, wird spätestens hier zum Freund ausgiebiger Spaziergänge oder zum Profi-Wanderer. Der höchste Berg Madeiras ist der Pico Ruivo - mit 1862 Metern. Er ist gleichzeitig der dritthöchste Berg Portugals. In der Nähe von Câmara de Lobos – im Süden - erhebt sich die zweithöchste Steilklippe Europas.
Die schönsten Urlaubsorte auf Madeira
Funchal
Die Hauptstadt Funchal liegt an der Südküste. Im 16. Jahrhundert war sie wichtiger Handelsplatz und Drehkreuz für europäische Schiffe auf dem Weg in die afrikanischen oder südamerikanischen Kolonien. Übersetzt bedeutet Funchal „Fenchel“. Ein Überfluss an Fenchel war das erste was den Portugiesen bei der Eroberung der Insel ins Auge stach. Fenchel gibt es heute keinen mehr – die Einheimischen freuen sich dafür über eine ausgewachsene Beliebtheit bei Touristen. Funchal ist der quirligste Ort Madeiras. Sehenswert sind die Altstadt, der grandiose Hafen, die feinen Gärten.
Porto Santo
Porto Santo liegt circa 40 Kilometer nordöstlich von Madeira - eine zweieinhalb stündliche Fährfahrt entfernt von Funchal. Man kommt auch mit dem Flugzeug nach Porto Santo. Die Nachbarinsel Madeiras entzückt ihre Besucher mit einem kilometerweiten Sandstrand - unter ihnen viele Bewohner Madeiras. Das ist umso verständlicher, da man die Sandstrände von Madeira an zwei Händen abzählen kann. Die Insel Porto Santo ist insgesamt nur elf Kilometer lang und nicht einmal sechs Kilometer breit. Kolumbus lebte einige Jahre hier. Im Vergleich zu Madeira ist Porto Santo eine kahle, trockene Insel. Es gibt keine Flüsse. Darum haben sich die Bewohner hauptsächlich der Viehzucht gewidmet. Die Hauptstadt heißt Vila Baleira und liegt an der Südostküste.
Câmara de Lobos
Aus der Vogel-Perspektive sieht man viele rote Dächer. Malerisch ist der exakte Begriff zur Beschreibung des Fischerdorfes Câmara de Lobos. Winston Churchill inspirierte es zu einem Gemälde. In der Nähe befindet sich Cabo Girão die zweithöchste Steilklippe der Welt. Die Aussicht ist anbetungswürdig. Den Strand und die Terrassenfelder am Fuß der fast 600 Meter hohen Klippen erreicht man per Boot oder Lift. Die Felder sind sehr fruchtbar – es gedeihen Wein, Papaya und Maracuja.
Ribeira Brava
Ribeira Brava liegt 15 Kilometer westlich von Funchal, an der Mündung des gleichnamigen Flusses und mitten im Zentrum des Bananenanbaugebietes. Die Plantagen verlaufen parallel zur Küste. Hinter dem flachen Kiesstrand liegen kleine Straßencafés und Geschäfte.
Ponta do Sol
Ponta do Sol ist die „Sonnengemeinde“. Warum liegt auf der Hand – hier scheint die Sonne am häufigsten. Aber das ist nicht der einzige Grund: Auch wegen eines spitzen Felsens im Meer, in dem sich die Sonnenstrahlen besonders stark reflektieren, heißt Ponta do Sol „Sonnen-Ort“. Neben viel Sonne und Wärme erwartet die Besucher eine kleine aber feine touristische Infrastruktur mit Cafés, Restaurants, Bars und Hotels.
Calheta
Calheta liegt auf der Sonnenseite Madeiras - im milden Klima des Südwestens. Es ist der größte Bezirk der Insel. Die Landschaft ist umwerfend. Auf den fruchtbaren Böden der Region gedeihen Bananepflanzen und der gute Madeira-Wein. Das Kunstzentrum Casa das Mudas fördert Künstler und Kultur der Region. Der schöne Sandstrand ist eine echte Seltenheit. Ein großer Teil des Sandes kommt aus Marokko. An sonnigen Wochenenden ist er manchmal sehr voll. Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass es insgesamt auf Madeira nicht allzu viele Strände gibt. Die Auswahl an Wassersportmöglichkeiten ist groß. Es gibt außerdem einen Yachthafen und mehrere hervorragende Fischrestaurants.
Porto Moniz
Die Hafenstadt Porto Moniz befindet sich mitten in der wildesten Landschaft Madeiras. Es ist der meistfotografierte Ort der Insel. Die abenteuerliche Straße zwischen São Vicente und Porto Moniz mit ihren Tunneln und Felshängen zählt zu den imposantesten. Der Strand ist unzugänglich – ein guter Ersatz sind die Meerwasserschwimmbecken aus Lavagestein. Man badet quasi im Meer und hat allen Komfort einer Pool-Welt.
São Vicente
São Vicente liegt im Norden, nur wenige Kilometer westlich von Ponta Delgada. São Vicente ist eine größere Gemeinde an der Nordküste. Der Ort ist weit ins Hinterland hineingewachsen – er ist Küstenstadt und Bergdorf zugleich. Eindrucksvoll sind die Felskapelle, aber auch die stattlichen Herrenhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Sie stammen aus der Zeit, als die Produktion des Madeira Weines aufkam. Gäste kommen vor allem wegen der Lava-Höhlen und dem vulkanischen Zentrum nach São Vicente. Eindrucksvoll wird hier die Entstehungsgeschichte Madeiras filmisch rekonstruiert. An der Küste entstand ein Badekomplex mit Pool und Sonnenterasse. Der Atlantik ist hier nicht ganz so ungestüm und Sao Vicente somit bekannt als Surfspot für Anfänger.
Ponta Delgada
Ponta Delgada liegt im Norden – an einer spitzen Landzunge. Eine portugiesische Schriftstellerin nannte Ponta Delgada wegen des Klimas, der natürlichen Schönheiten und der anmutigen Einwohner: „Hof des Nordens“. Der Ort teilt sich in eine fruchtbare Ebene am Meer und ein Hochplateau. Direkt am Atlantik kann man in einem Meerwasserbecken baden und sich auf einer angelegten Sonnenterasse frische Urlaubsbräune holen.
Sao Jorge
Der Ort Sao Jorge liegt im Norden der Insel. Hier steht die schönste Barockkirche Madeiras – beeindruckend ist der geschnitzte Altar. Über vier Jahrhunderte war Sao Jorge wichtigstes Handelszentrum. Die Schiffe aus Funchal legten hier an, um den Norden mit Lebensmitteln und Waren zu versorgen. In Sao Jorge mündet der gleichnamige Fluss ins Meer und es gibt einen kleinen Strand mit Poollandschaft. Der Atlantik ist hier meist stürmisch.
Santana
Santana liegt im Norden von Madeira. Interessant sind die Häuser. Ihre spitzen Schilfdächer reichen bis zum Boden. Die Häuser sind in den Farben Madeiras angemalt: Weiß, Blau und Rot. Santana befindet sich 300 Meter über dem Meeresspiegel. Der Ausblick ist großartig – landschaftsseitig auf den UNESCO geschützten Lorbeerwald und meerseitig auf den Atlantik. Santana ist strenger Hüter madeirischer Traditionen – das liegt an der langen Isolation des Ortes, der über viele Jahre nur beschwerlich per Schiff und überhaupt nicht über Land erreicht werden konnte. Hobby-Wissenschaftler erfahren im Themenpark Parque Tématico de Madeira alles über die Geschichte, die Charakteristik und die Traditionen der Insel.
Porto da Cruz
Die Eroberer stellten ein Kreuz auf, als sie Porto da Cruz entdeckten. Das Kreuz gab der Stadt ihren Namen. Porto da Cruz liegt im Nordosten Madeiras – etwa 10 Kilometer nördlich von Machico. Hier ticken die Uhren anders – viel, viel langsamer. Sehenswert ist die alte Zuckerrohrfabrik, in der seit 1927 Zucker hergestellt wird. In der Nähe befindet sich Penha d’Aguia, ein markanter und sehr steiler Felsen – findige Kraxler können hinaufklettern. Berühmt ist Porto da Cruz außerdem für den Vinho seco americano – einen sehr trockenen Rotwein. Jedes Jahr im September findet das Weinfest statt. Porto da Cruz ist zudem ein Surfspot – man sagt, es sei der sicherste Ort, um einwandfrei Surfen oder Bodyboarden zu lernen.
Machico
Die Entdecker Madeiras landeten in Machico. Die zweitgrößte Stadt der Insel liegt drei Kilometer nördlich von Santa Cruz. Historisch gesehen ist Machico der bedeutendste Ort. Hier steht die älteste Kirche Madeiras. Die erhaltenen Festungen erinnern an Piratenüberfälle. Es gibt Hotels, Cafés, Restaurants und einen schönen Strand. Machico ist darüber hinaus Ausgangspunkt für die Madeira-typischen Levada-Wanderungen.
Santa Cruz
Santa Cruz ist eine kleine Stadt, nordöstlich von Funchal und 5 Kilometer nördlich von Caniço. Sie gehört zu den ältesten Siedlungen Madeiras. Santa Cruz ist sich treu geblieben und hat sich nicht vom Tourismus überfahren lassen – hier geht es friedlich zu. Im Ort steht eine der ehrwürdigsten Kirchen der Insel, eingerahmt von alten Bäumen und traditionell weiß getünchten Häusern. Am Kiesstrand liegen liebevoll bemalte Boote. Blickt man von der Promenade hinaus auf den Atlantik, sieht man auch die Landebahn des Flughafens.
Caniço und Canico de Beixo
Die Kleinstadt Caniço liegt etwa 9 Kilometer östlich von Funchal und ist der zweitbeliebteste Ort auf Madeira. Das liegt zum einen am touristischen Angebot, das in den vergangen Jahren stark erweitert wurde und zum anderen an der hervorragenden Lage - oberhalb des Atlantiks. Besonderheit von Caniço: Die Glocken der Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert läuten viertelstündlich nach der Melodie des Big Ben. Caniço de Beixo liegt 2,5 Kilometer unterhalb von Caniço und ist eine Art Feriensiedlung – hier dreht sich alles um Urlaub.